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Geschichten aus der SAW

«Dank der Unterstützung der SAW komme ich noch gut allein zurecht»

Erna Steinauer wohnt selbstbesimmt in der Siedlung Neubühl. Wegen einer schmerzhaften Rückenkrankheit ist sie froh um die Unterstützung der hauswirtschaftlichen Spitex SAW, die ihr einmal wöchentlich einen Teil der Hausarbeit abnimmt.

«Wer weiss, wo ich ohne die Spitex SAW heute wäre? Kurz vor Weihnachten lag ich mit hohem Fieber im Bett, als eine Mitarbeiterin anrief, um sich nach meinem Wohlergehen zu erkundigen. Ich war vom Fieber so benommen, dass ich mich heute nicht mehr daran erinnere, weshalb sie anrief. Vielleicht war mein Briefkasten voll oder ihr war etwas Ungewöhnliches aufgefallen? Jedenfalls kam sie bei mir vorbei und sah, wie schlecht es mir ging. Mit meinem Einverständnis rief sie einen Krankenwagen, der mich ins Spital brachte. Dort musste ich 14 Tage bleiben: Ich hatte mich mit Corona angesteckt. Zum Glück hatte ich ausser dem Fieber keine Symptome, auch Sauerstoff brauchte ich keinen. Manchmal habe ich jetzt aber das Gefühl, dass ich rascher ausser Atem komme, wenn ich mit meinem Hund spazieren gehe.

 

Bewegung muss aber sein, sonst nehmen meine Schmerzen überhand. Seit meiner Jugend leide ich unter Rückenschmerzen. Es dauerte Jahre, bis die Diagnose Morbus Bechterew gestellt wurde und ich richtig behandelt werden konnte. Mein Rücken ist mit den Jahren immer steifer geworden, so dass ich phasenweise nicht mehr aufrecht gehen kann. Auch staubsaugen, den Boden aufwischen oder mein Bett frisch beziehen kann ich nicht mehr.
All das macht eine Mitarbeiterin der hauswirtschaftlichen Spitex, die einmal pro Woche kommt. Die Wäsche gebe ich in die Wäscherei, das klappt bestens. Ausser um die Küche und das Kochen muss ich mich nicht mehr um den Haushalt kümmern, das ist eine grosse Erleichterung.

 

«Ausser um das Kochen muss ich mich nicht mehr um den Haushalt kümmern, das ist eine grosse Erleichterung.»

Erna Steinauer (84), Siedlung Neubühl

 

Wir hatten uns schon für eine SAW-Wohnung ange­meldet, als mein Mann noch lebte. Die Wohnung in Wollishofen war nach dem Auszug der drei Kinder zu gross für uns geworden. Elf Monate nach dem Tod meines Mannes konnte ich hier einziehen, das war im Mai 2015. Ich war sehr froh, auch weil ich mich hier im 7. Stock sicherer fühle. In die alte Parterre­wohnung war schon einmal eingebrochen worden, das kann mir hier nicht so leicht passieren. Ausserdem ist die Aussicht ganz wunderbar. Die Umgebung kenne ich schon seit Jahren, es gibt viele Wege für Spaziergänge, was für mich und meinen Hund wichtig ist.

Während des ersten Lockdowns ging ein Bekannter, der ebenfalls seinen Hund regelmässig spazieren führt, für mich einkaufen. Darum brauchte ich die Unterstützung durch die SAW nicht. In der Siedlung besuchen wir Nachbarinnen und Nachbarn uns
gegenseitig oder gehen jetzt, wo die Schutzmassnahmen etwas lockerer sind, zusammen einkaufen. Zum Coiffeur gehe ich nicht – die Coiffeuse kommt zu mir. Mittlerweilehat sie noch mehr Kundinnen in der Siedlung. Man kennt sich, das macht das Leben
in Zeiten der Pandemie etwas einfacher.

 

Im nahen Alterszentrum können sich auch die Miete­rinnen und Mieter der SAW zum Mittagessen anmelden. Das werde ich bald einmal ausprobieren. Aber sonst geniesse ich meine Freiheit in der eige­­nen Wohnung, und mit der Unterstützung durch die SAW komme ich noch gut allein zurecht.»