Geschichte
1940 Wohnungsmangel
Die Gründung der Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich war eine Antwort auf die Wohnungsnot Mitte des letzten Jahrhunderts. Die Bevölkerung der Stadt nahm über Jahrzehnte zu, jedoch fehlte es je länger, je mehr an bezahlbarem Wohnraum. Am stärksten betroffen waren Arbeiterinnen und Arbeiter sowie ältere Menschen. Eine erste umfassende Massnahme auf Bundesebene war die Einführung der AHV Ende der 40er-Jahre, doch dies reichte noch nicht, um allen Menschen ein würdiges Wohnen zu ermöglichen: Der Mangel an Wohnungen für Ältere nahm weiter zu.
1950 Gründung
Der Zürcher Gemeinderat beschloss nach dem Vorbild der Wohnungsfürsorge für kinderreiche Familien, die bereits 1924 ins Leben gerufen worden war, die Stiftung Wohnungsfürsorge für betagte Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Zürich zu gründen, die heutige Stiftung Alterwohnungen der Stadt Zürich. Im gleichen Jahr bewilligten die Stimmbürger einen namhaften Beitrag an den Bau der ersten Alterssiedlung Espenhof. Vom ersten Tag an waren bereits Fachpersonen für Pflege, Heizung und Wäsche als Unterstützung vorgesehen.
1970 Wachstum
Das SAW-Modell war von Anfang an ein grosser Erfolg – die Nachfrage überstieg das Angebot bei weitem. In den ersten 30 Jahren ihres Bestehens plante und baute die SAW über die Stadt verteilt weitere 15 Siedlungen. Seit dem Bau der ersten Siedlung basierte die Zusammenarbeit mit der Stadt auf dem gleichen Finanzierungsprinzip: Der für Seniorinnen und Senioren bezahlbare Mietzins wurde errechnet und kapitalisiert. Für den Rest der Kosten bezahlte die Stadt Beiträge à fonds perdu, die jeweils mehr als die Hälfte der Investitionskosten ausmachten.
1979 Selbständigkeit
In den 70er-Jahren nahmen die Beiträge der Stadt an die Investitionskosten kontinuierlich ab. Dank Verbilligungsbeiträgen von Bund und Kanton konnten die Mietzinse trotzdem tiefgehalten werden. Mit dieser Entwicklung wurde die bisherige Politik der Stadt, für Neubauten der SAW finanziell verantwortlich zu sein, beendet. Ab 1979 galten die Vorgaben der staatlichen Wohnbauförderung auch für die SAW. Sie wurde ab sofort gleich behandelt wie eine Wohnbaugenossenschaft.
1993 rote Zahlen
Organisatorisch blieb die SAW dem Sozialdepartement angegliedert, während sich ein neuer Trend durchsetzte: Die Siedlungen der SAW wurden häufig neben städtische Altersheime gebaut. Diese Nähe ermöglichte Einsparungen bei der Planung und beim Bau, verwischte aber die Aufgabenteilung, denn der Leiter der SAW war gleichzeitig Bauverantwortlicher des Sozialdepartements. Daraus resultierten für die SAW tiefrote Zahlen. 1993 wurde der gesamte Stiftungsrat abgesetzt und 1995 erfolgte die Zuordnung der Stiftung zum Gesundheits- und Umweltdepartement.
2006 Stiftungskapital
Dank einer mehrjährigen Sanierungsphase konnte sich die SAW wirtschaftlich erholen. Während die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum unverändert hoch blieb, wurden bei den älteren Siedlungen bauliche Sanierungen notwendig. Diese Situation verlangte nach hohen Investitionen und zeigte erneuten Handlungsbedarf auf: Das Eigenkapital der SAW wurde gegenüber dem Anlagekapital zu klein. Deshalb gelangte die SAW im Jahr 2006 vors Zürcher Stimmvolk mit dem Antrag auf Erhöhung des Stiftungskapitals um 60 Millionen Franken. Der Antrag wurde mit grosser Mehrheit angenommen.
2020 34 Siedlungsstandorte
Heute präsentiert sich die SAW als modernes Non-Profit-Unternehmen mit über 150 Mitarbeitenden. Die Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich bietet rund 2000 altersgerechte Wohnungen an 34 Standorten an. Durch Verdichtungen und Neubauten erweitert sie ihre Angebote nachhaltig. Mit einer zukunftsgerichteten Vision arbeitet sie stets an der Verbesserung der Lebensqualität in ihren Siedlungen und ermöglicht ihren Mieterinnen und Mietern ein selbstbestimmtes, selbständiges Wohnen im Alter. Die Erfolgsgeschichte geht weiter.
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